Ius in Bello vs Conditio Exceptio

Ein Problem des Fortschritts in Newrotic ist das fehlende Bewusstsein bestimmter Inhalte, die nur noch verschlagwortet in der Bevölkerung verankert sind. Einige gute Beispiele lassen sich vor allem (!) in der evan-luth. Kirche finden. Da wird am Reformationstag 2017 von Luthers 95 Thesen gesprochen, teilweise auf allen Kanälen, im Fernsehen, Radio, es kommt ein neuer Luther-Film über sein Leben in die Kinos oder aber der letzte wird, wie zu Ostern „Der mit dem Wolf tanzt“ als Familienfilm beworben, aber – und ich gebe zu, darüber auch erst 7 Jahre später gestolpert zu sein – es wird immer nur eine These erwähnt. Was ist denn eigentlich mit den anderen? Wann und wo erinnern wir uns dieser gelegentlich?

Ein anderes Beispiel ist der Theologe Dr. Dietrich Bonhoeffer, der als Widerstandskämpfer im Dritten Reich zum Ende des Krieges noch als Verräter hingerichtet wurde. Sein Schicksal als Theologe ist ähnlicher Natur: Ein kirchenkritischer Autor meinte einmal, Bonhoeffers Schicksal ist das des Kalenderspruchautors, und ich bin sicher, mein Kumpel Michael würde dem zustimmen. Bonhoeffer wird wirklich in den Freikirchen der USA gelesen, während hier viele nicht einmal den Background antizipieren, was er meinte, als er sagte, er ist zum Ende seines Lebens im 19. Jahrhundert angekommen. Ähnliches kann man über Karl Popper auch sagen, und Dr. Martin Luther berief sich immerhin auf Augustinus als Mönch und Hochschulprofessor, der den Diskurs seiner Zeit maßgebend prägte. Dafür bedurfte er mehr als seine Thesen im Raum, sondern eine ziemlich ‚dicke Haut‘.

Sprechen wir heute über die antiken Begriffe „Kriegsrecht“ oder „Ausnahmezustand“, kommen die meisten schnell an ihre Grenzen der Vorstellungswelten. Ein Kriegsrecht ist eben mehr als ein Begriff, es ist auch mehr als nur ein Kompetenzwirrwarr mehr, das in den Verwaltungsbehörden zu einigen zusätzlichen Jour Fix’s führt, und der sog. Ausnahmezustand hat nach Agamben seinen Ursprung in Paulus, das ‚Gesetz‘, und damit ist das jüdische Gesetz, der Verhaltenskodex im Judentum, gemeint, soweit auszusetzen, dass es Gottes eingreifen zur Ankunft des Messias bedarf. Jeder einfache Polizist oder Verwaltungsbeamte bekommt bei diesen Begriffen mindesten graue Haare oder aber St.Pausteln, und die Konsequenzen, die mit einem Ausnahmezustand verbunden sind, hat Dr. Frank-Walter Steinmeier in einem Artikel so umschrieben: „Einen Ausnahmezustand zu verhängen ist leicher als ihn wieder aufzuheben.“

Das liegt in der Natur der Sachertorte: Ein Volk unter Waffen lässt sich auch nicht so einfach entwaffnen, der Republikanismus hat nicht nur in der Eigenverantwortung seinen Ursprung, sondern auch seine Grenzen. Jeder muss in der Lage sein, sich selber die Grenzen zu setzen, damit eben nicht eine Gesellschaft ‚kippt‘. Für eine Regierung bedeutet dies zum Beispiel, ‚Kriegsrecht‘ auszurufen beinhaltet auch ‚Krieg zu führen‘. Und das ist dann auch kein Spaß mehr. Ein Kriegsrecht im Inland bedeutet im Grunde partiellen Bürgerkrieg, und Newrotic ist die Perspektive, mit der dieser begründet wird. Das kann die obligartorische Koranverbrennung sein, um eine ‚fromme‘ Minderheit aufzustacheln, was vmtl. gerade zu Weihnachten zu etlichen Anschlägen auf Weihnachtsmärkten führt, das kann eine weiter Radikalisierung ‚am rechten Rand‘ sein, zum Beispiel durch immer stärker werdenden Geschichtsrevisionismus, der im Ausland auf Argwohn stößt, oder aber eine linksextreme Bewegung wie die sog ‚Klimakleber‘, die alles festkleben, was deren Klima beeinflusst, also Thermometer und Windmessstationen.

Sind wir nur drei Tiefkühlpizzen von einer Revolution entfernt, kann man in Karstädt im Werk von Dr. Oetker die Ausfahrt blockieren, zum Beispiel mit Tigern aus dem Serengeti-Park – oder mit Alpakkas. Oder man ruft bei Putin im Kreml an und fragt nach der Wagner-Gruppe, obwohl der Chef, Jonas Wagner, eigentlich tot sein soll. Andere meinen, er ist im Sudan auf den Spuren Kongo-Müllers. Oder aber man fragt gleich im Iran bei der Hisbollah an, ob die noch ein paar Q’r’arnes‘ aus der „Lies!“-Campact dabei haben. Im Grunde reicht ja facebook völlig aus, und man macht Internetmobbing gegen Einzeller äh Einsiedler, ich meinte Vereins-Zelte, äh pardon Vereinsamte – jetzt aber! – Einzelne, denn statistisch haben 9 von 10 keine ganz so großen Gewissensbisse damit. Dann muss man aber damit rechnen. dass der/die, die gemobbt werden, sich wiederum auf Artikel 20. Absatz 4 GG berufen, und zwar gegen Mark Zuckerkrieg. Also welchen Widerstand wollten sie eigentlich haben, Herr Dr. Miscavige?

Reicht es aus, der „Antifa“ ein Verhalten wie Scientology zu attestieren, dann wäre ein Netzwerkbaustein ermittelt, und Widerstand gegen „die Antifa“ wäre Dienst an der Souveränität der Nation. Dann wäre „Antifa“ Hochverrat. Dann wäre facebook- oder Antifatoolsnutzung Hochverrat, dann wäre Widerstand „Pflicht“, nach Brecht, und das means Duty to act, also meint die Pflicht zur Handlung/Aktion. Welche Aktion wollten sie denn haben, Herr Dr. Miscavige? Action wie im Arnholz Schwarzeniggerfilm äh Schwarzenegger-Film? Wäre es Recht, Rocky Ballapumba und Jackson Sta[d]thamburg zusammen mit Chucky Djan in den Kampf gegen das geltende zu schicken? Oder bedarf es einer ausgeklügelteren Operation, damit sich jede noch so zierliche und zartbeseitete Person radikalisiert? Newrotic beinhaltet eben nicht nur ein eigenwilliges Freizeitverhalten, sondern einen politischen Diskurs, der nie zustande kommt, weil man von einer Krise in die nächste getrieben wird, und Öffentlichkeit, Polizei und Verfassungsschutz mit der Aufklärung, zumindest nicht ohne fremde Hilfe einer Radioredaktion aus Berlins Jaffa, hinterherkommen… Ich danke Euch!

Wäre ein Kriegsrecht nicht schon dadurch zu erzielen, dass man sich mit Israel solidarisiert? Die Religion, die keiner mag mit den Menschen mit dem größten Unternehmergeist und Studiertrieb, auf die alle so ’scheiße eifersüchtig‘ sind? Wie meinte letztens jemand: „Die 57 Staaten des Islam warten nur darauf, dass die paar Israelis nördlich von Gaza-City einen Fehler machen, und dann ist der Staat weg, bzw. obsolet, weil es dann nur noch ‚im Rückwärtsgang‘ geht. Also bedeutet es, gegen „Free Palästine!“ sich zu wappnen, denn die oben angesprochen „Allah Akbar!“-Jünger haben ihre Messer schon gewetzt, und sind bereit, unsere Frauen zu vergewaltigen und Kinder zu köpfen, nicht nur zu Silvester an der „Domplatte“, sondern auch an der Domsheide und auf dem Dom in Hamburg. Letzterer wäre ja zu ergänzen durch eine Mesquita, wenn damit nicht jeder zweite eine Banane aus dem Orient aszoziieren würde. Also wer stellt sich jetzt mit einer Israel-Fahne an die Universität Hamburg? Denn die LGBTQ-Fahne der Antifa ist nicht nur theologisch höchst fragwürdig, fordert sie das Eingreifen Gottes auch ohne Ius in Bello, sie symbolisiert nämlich im Grunde den moralischen Conditio Exceptio. Ohne jedoch die Rechte zum Schutz von Frauen und Kindern abzuschaffen, sondern zu unter- bzw. auszuhöhlen, wie Prof. Höhle bestimmt zustimmen würde, wenn man ihn denn an-/erhören würde. Sein Ius in Bello ist nämlich der „gerechte Krieg“, und das ist zumindest im Sonderfall ‚der gerechte Genocid‘ nach jenem Wahlstudenten, der Autor dieses Bloggs hier, tatsächlich der Krieg gegen eine militante Hamas [und smartphoneaffine Hamasburger], vorausgesetzt, man ignoriert die Möglichkeit, die Bevölkerung im Gaza mit Kreuzfahrtschiffen im Mittelmeer ein Asyl auf Zeit zu gewähren und ihnen ihre Gewehre abzunehmen, man ließe anschließend die israelische Armee gewähren, und würde – wie Ria Reisig – das alles machen, aber – wie immer – ohne Gewähr, wenn man denn ‚Mauser von Deutschland‘, statt ‚ihr Fänger im Roggen‘ wär.

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