Neoorthodoxie

Wenn man über Religionsgemeinschaften oder Glaubensrichtungen schreibt, denen man nicht angehört, und die für sich in Anspruch nehmen, verfolgt zu sein bzw. lange Zeit gewesen zu sein, häufig vom Nationalsozialismus, dann macht handelt sich ja schnell den Vorwurf des Revanchismus ein – zumindest als Deutscher. Nicht selten mündet so ein Artikel aus der Feder eines anderen im „Braunen Sumpf“ Neonazideutschlands, und überhaupt, wieso lässt man die einfach nicht in Ruhe? Von Links ist Kritik erlaubt, aber nur wenn es den Staat Israel und die imperialistischen Machenschaften einer kleinen Clique um den Staatschef geht, seit gefühlt ca. 20 Jahren Benjamin ‚Bibi‘ Netanjahu.

Was macht die Neoorthodoxie in Israel und in der Diaspora so attraktiv?, fragt man eher selten, und diese Frage ist durchaus berechtigt, wenn man weiß, dass dieses traditionelle Judentum bis Rabbi Schneerson in den 1980ern in New York City fast schon ausgestorben war, und nur noch ein paar wenige den tiefen Willen und Wunsch in sich trugen, es weiterzuführen, da sonst „Hitler gewonnen hätte“. Das Rabbinertum und die Bildungsstätten der Chabad Lubawitcher sind Lese- und Studierzentren, deren Bildungseifer bei der einfachen Bauern- & Arbeiterbevölkerung in Osteuropa gar nicht so beliebt war, nur wenige Rabbiner, Hochgelehrte, entzogen sich dem gesellschaftlichen Leben, um die alten Schriften immer und immer wieder zu debattieren, nicht nur „der Jude“ in Deutschland hatte es schwer, sich seit dem Mittelalter seinen Platz in der Gesellschaft zu erarbeiten, der Gelehrte Rabbiner im Osten entzog sich förmlich einer Bewertung. Während Juden im Westen, also im Europa Deutschlands, Framkreichs und Englands sich der Freimaurerei zuwendeten, und Lebenserwerb und Synoagogenleben mit dem gesellschaftlichen Auftsieg verweltlichten, entzogen sich die Rabbiner Osteuropas jeglicher Beurteilung und blieben „unter sich“ – wenn sie nicht komplett alleine in ihren Stuiderstuben vor sich hinalterten. Dieses Judentum wurde von dem raristischen Russland, das mit Katharina der Großen ebenso Deutsch war wie das Wilhelminische Kaiserreich, verfolgt, und nur wenige Synagogenvorsteher schafften es, sich vor oder nach Progromen nach Amerika zu fliehen.

Demnach kann man sich verwundern, dass ausgerechnet dieses Judentum, das am stärksten verfolgt war und es in Amerika blieb, in Israel heute den Takt im Judentum vorgibt, das sephardische Judentum scheint weniger mächtig und ist in der Säkularisation weitestgehend aufgegangen, viele wurden Bankiers, Mäzene und Partner in Kanzleien.

Sich zu kleiden wie ein Orthodoxer Jude kann einem ein Gefühl von jüdischer Spiritualität vermitteln, sogar ganz unabhängig von der eigentlichen Religionszugehörigkeit. Eine geiwsse Demut und Stolz, aber auch sofortige und nachhaltige Anfeindungen können folgen, und die Angriffe können ganz unterschiedlich sein. Wie ein Imam oder Terrorist mit langem Bart fällt man sofort auf. Als wir in der Apostelkirche in der Gethsemane-Nacht einen Rebbe neben Teilnehmern zu Besuch hatten, im Jahr 2021 zu Ostern, empfand ich schon stolz, und nahm mir vor es ihm gelichzutun. Jesus selber, so wird uns vermutlich jeder Gemeindepastor versichern, wäre nie mit so einem langen Bart herumgelaufen, um kleine Kinder damit zu erschrecken – oder als Weihnachtsonkel ein Geschenk zu bringen.

Die Neoorthoxie zeichnet sich aus meiner Sicht dadurch aus, dass sie aus den selben Texten, Gebeten und Inhalten noch etwas anderes herauszieht, als die früheren Juden wahrnahmen, und dies hat weniger mit Lesen und Studieren zu tun, als vielmehr der Wunsch des messianischen Zeitalters, dem auch viele Christen anhängen. Aus der ehemals starken wirtschaftlichen Prosperität, des technischen Wandels und den Unsicherheiten der zeit, ist eine Instabilität des Firmaments geworden, sich der eigenen Sache vielleicht nicht mehr so sicher zu sein, bei gleichzeitiger sich eintrübender Zukunftsperspektiven und – ja, man will das nur nicht hören – immer weiter anwachsenden und sich immer stärker fortpflanzenden Überbevölkerung. Wäre ich ein Friday fr Future, wäre es ein Allgemeinplatz, hier an dieser Stelle die in erster Linie zerstörten Regenwälder Afrikas, Asiens und Südamerikas anzuführen und es sei mir zu Gute gehalten, dass ich recht zeitig das Beispiel einbrachte, man könne unsere deutsche Jugend mit einem Borneo-Äffchen, dass vor den brennenden Bäumen einer Brandrodung flieht, eher mobilisieren, als mit nahezu jedem anderen Inhalt auf dieser Erde, George Floyd und „I can not Breathe“ mal ganz angesehen, aber wer möchte schon permament tote/ermordete Afroamerikaner bei oder nach Polizeieinsätzen in den 20 Uhr Nachrichten sehen.

Da es eine ganze Menge Gruppierungen gibt, die aus Überdruss an den Anderen sich lieber einen Weltuntergang herbeisehnen, oder einfach aus hedonistischen Gründen einen Spaß mit Konventionen machen, wie dass man aus Gründen der Ethik keine Jugendlichen als Erwachsener verführt, wobei es das in der Musikbanche seit den 70ern gibt, und „eine satanische Macht von unserem Land Besitz ergriffen hat[te]“ (Zitat Adolf Hilter), wird man nicht umhin kommen, sich einzugestehen, dass man ohne es zu merken, unter einer ganzen Reihe Weltuntergangsirren lebt, die das aber nur als Vorwand nehmen, um über Leichenberge zu gehen, und sei es aus persönlicher und einer Weltanschauung zuarbeitenden Bereicherung, die bis ins Unverschämte reicht, nur um hinterher sagen zu können, wie „konnte G’tt das zulassen“, wohl wissend, das beim letzten Mal auch keiner Eingriff, die Deutschen sind dafür einfach zu dumm und schlafwandlerisch. Beim letzten Mal hat man versucht, den Mord an jüdischen Mitbürgern zu verhindern, was aber die Kirche nicht wollte, heute mmarschiert man beim CSD für eine angeblich liberalere Welt, nur um sich selber in den Abgrund der Hölle damit zu manövrieren, aber wer dies sagt, ist ein Stinkstiefel.

Die neuen orthodoxen Rebben würden niemals mit einem Regenbogenfilzhut ihr Haus verlassen, um in einer ihrer Bildungsstätten Schutz vor der Gegenwart zu suchen. Die Beliebtheit dieser ausschließlich Männern vorbehaltenen Art Glaubensausübung hat sehr wohl mit dem grotesk unerträglichen Zeitgeist zu tun, zumindest in ihrer Diaspora.

Da der Stumpfsinn und die Unbildung in diesem Land nicht nur besser bezahlt werden als das sich bilden und an den wirklich wichtigen Themen arbeiten, weil es so gut wie keinen hier interessiert, bleibt einem nichts weiter, als darauf zu verweisen, dass diese Gruppe genauso elitär und verschlossen ist, wie die Freimaurerei, und vmtl. mein Kumpel Michael mal wieder Recht behalten wird, wenn er davon ausgeht, dass ausgerechnet die, deren Schicksal eigentlich schon besiegelt schien, der Heilige Geist eingriff, um das osteuropäische Judentum vor dem Untergang zu retten, mal abgesehen davon, dass die ganze Sache noch gar nicht wirklich ausgemacht ist, aber man Gott jeden Tag dafür danken kann, dass Donald John Trump im Weißen Haus sitzt, und nicht wieder irgendeine Terroristin aus dem Scientologynetzwerk, die als Urheber für die Sars-Cov2-Plandemie und den Massenmord identifiziert wurden.

Da Scientology niemals selbst auftritt, sondern mit dem Einfluss Hollywoods und mit Charity Inhalte und Gruppen pusht, wie eben die Regenbogenbeflaggung ganzer Innen- und vor allem Hauptstädte, kann einem bei dieser Politik mal wieder Angst und Bibberbange werden, wenn man dann dafür angefeindet wird, weil man Pädophilie nicht so gut findet, oder zumindest die Feier des Sexualtriebs für die Hinwendung zu Gott als nicht so zuträglich einordnet.

Bleibt dabei, nach Loveparade und Schlagermove, nach G-Move und Black Swan äh Lives Matter-Movement wird hier jedes Singleanliegen mit einem Umzug beflaggt, aber wenn man als blonde Frau oder deutschsprachiger Mann sich gegen Überfremdung und politischen Irrsinn zur Wehr setzt, droht einem das eigene Volk, die eigene Familie und der eigene Gesetzgeber mit gesellschaftlicher Isolation, bis hin zur Einzelhaft in der Psychiatrie oder Zelle, um Meinungen zu unterdrücken und ein Exempel zu statuieren, dass man hier gefälligst nicht mal im Traum rächtz ist.

Wenn ich noch eine Sache dazu anführen darf: Ich hätt’s niemals für möglich gehalten, dass mit der Sars-Cov2-Plandemie ich in einem Land leben werde, wo Menschen mit anderen politischen Meinungen und Ansichten für das Äußern in Wort und Schrift ihr Leben verlieren, oder massiv bedroht werden und wurden, und zwar von den Institutionen, die der Staat alimentiert oder die direkt zum Staat gehören, wenn sie auch keine Behörde im Sinne des politischen Apparats darstellen, sondern vielleicht nur Stiftungen sind und Körperschaften Öffentlichen Rechts.

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