Manche Menschen wissen um ihre Qualität, auch ohne die Rückmeldung anderer. Was verletztend ist, wenn sie dann doch negativ bewertet werden und man ihnen ihre Leistungen, ihr Können, ihre Qualität abspricht und sie diffamiert. Oft geschieht dies einzig aus Eifersucht und Niedertracht und je mehr Geld oder Prestige im Einsatz ist, desto höher und desto brutaler und erbarmungsloser fallen Diffamierungen aus. 9 von 10 haben statistisch ja nichts gegen Mobbing…, und auf dem Schulhof ist es sonst langweilig.
Karl Lagerfeld aus Bad Segeberg muss recht früh erkannt haben, welcher Geist seit dem 2. Weltkrieg in einer Stadt wie hamburg sein Unwesen treibt. War sie doch offiziell für ihn „zu klein“, fehlt ihr seit der Bombardierung durch die Alliierten, und hauptsächlich Engländer, die Anbindung an ihre Partnerstädte New York und London. Weder eine Bewerbung für Olympia noch die „Elfi“ können diesem Gefühl einer Zurückgewiesenheit etwas entgegensetzen und wenn mal ein Superstar nach Hamburg kommt, sei es Robby Williams oder Michael Jackson, benimmt sich die Stadt wie Bad Salzuflen oder Spandau, wir sind einer Souveränität und Lockerheit soweit entfernt wie noch nie. Das Gegenbeispiel dazu ist der Berliner, für den zählt gar nichts in dieser Hinsicht, „da könnte ja jeder kommen“. Während der Berliner sich selbst genug ist, sind Hamburger voller Verletzungen und Stiche und die einzige Metropole, die dies besser hinzubekommen scheint, ist München. Frankfurt ist zu kriminell, als das sich Superstars in die Stadt trauen und Köln zu homo, und so bleibt Deutschland leider nur, sich seiner unrühmlichen Geschichte zu erinnern.
Der Erfinder von Penecillin, ein jüdischer Arzt in Wien, wurde von seinen Fachkollegen, nachdem er ihnen seine Ergebnisse vorstellte, in die Psychiatrie gebracht und die Erfindung unter fremder Erfinderschaft ins Patentregister und den Medizinfachartikeln veröffentlichte. Es brauchte einige Jahrzehnte, ehe man den in der Psychiatrie umgekommenen Arzt als Urheber eintrug, fehlende Ehren, Weiterentwicklungen und der Schaden in finanzieller Hinsicht der Familie wie Nimbus der Wiener Facharztkollegen waren irreparabel.
Weil es Menschen gibt, die diese Beispiele kenne, und davon gibt es etliche, verhalten sie sich schüchtern und versuchen, mit ihren Erkenntnissen, Geheimnissen und Erfindungen nicht allzu offen umzugehen, vor allem auch, weil es etliche gibt, die einen deswegen umlegen würden. Daher sind gerade die Menschen am Schüchternsten, die am meisten PS auf die Straße brächten, würde man sie nur ausreichend schützen.
Weil die Erfahrung des Verrats eine irreparable Handlung einer Seele ist, und sich wie ein Virus durch die Seelen derer frisst, die den Verrat nicht ungesühnt lassen und honorieren, brechen Religionen und ganze Gesellschaften auseinander, entstehen irre Ansichten, irreparable Entwicklungen und Fehlbeurteilungen, und unsachdienliche Vorfälle, die es besser zu vermeiden gegolten hätte. Man kann sich nur noch aus der Alltagswelt zurückziehen, und viele ziehen deswegen ab einem bestimmten Alter ein Leben auf dem Land der Stadt vor und lassen die Familiengeheimnisse im Keller, nur selten wird der Versuch einer Aussöhnung gewagt oder angestrebt, man stiehlt sich und anderen damit ja eh nur die Zeit und kostet Lebensenergie.
Wer sich traut, eine Revision von Ereignissen vorzunehmen, stöst schnell, aber ganz schnell auf den Beton, der sich in der Zwischenzeit herausgebildet hat. Ob es eigene Lebenslügen sind oder die der anderen, die Möglichkeit, offen mit schwerwiegendem Fehlern umzugehen, tendiert gegen 0, je länger die Menschen in einem Vakuum von Sinn und zweck ihres Daseins leben, und eine Tendenz nimmt ab von Jahr zu Jahr.
Übrig bleibt nur ein Leben in Newrotic, eine übersteigerte Selbstbeweihräucherung von Dingen, die kaum einen Sinn und eine Relevanz erkennen lassen, in der Hoffnung, seinem Leben und das der anderen einen Sinn zu verleihen, wo man doch der eigentlichen Aufgabe schon ausgewichen ist, und später sich fragt, wie man nur so dumm sein konnte, unüberlegt weitreichende Fehler zu begehen. Je mehr man sich über die Gegenwart wundert, desto offenkundiger sind diese, und eigentliche Handlungsoptionen sind passe.
Es bleibt dabei, wir ignorieren uns gegenseitig, in einer Stadt wie Hamburg, wo jeder an sich selber denkt, weil dann an alle gedacht ist, scheint das der einzige ‚way of stress‘ zu sein, den man zu ertragen gedenkt.