Jahr: 2023

„Unser F o r t s c h r i t t ist kein moralischer, sondern ein neurotischer!“ nach Karl Popper.

Der evangelische Theologe und Judaist Karl Erich Grözinger beschrieb in seinem Hauptwerk „Jüdisches Denken“ die Schritte des Reformjudentums. Auf Nachfrage bestätigte er mir, dass Sir Karl Raimund Popper der vorläufige Schlussstein des Reformjudentums darstellt, vertritt er doch alle wichtigen Positionen des Reformjudentums in seinem Hauptwerk, allerdings ohne zum Gott Abrahams, Isaacs und Jacobs noch einen Gottesbezug aufzubauen. Dies bedeutet, dass Karl R. Popper die wichtigsten Antworten der Diskussion der Reformrabbiner vereint. Allerdings war Karl R. Popper in jungen Jahren Kommunist, und im Kommunismus ist alles Mist, bis auf der Fortschritt. Popper suchte auch hier eine Antwort, und meinte, unser Fortschritt – und zwar der Fortschritt wie ihn der Kommunismus und der Sozialismus gesehen haben; wir sprechen über diesen Bedeutungsrahmen – sei ein moralischer. Dies im Vorwort von „Alle Menschen sind Philosophen“.

Dem widerspreche ich 27 Jahren nach dem Wort Poppers und sage, unser Fortschritt ist nicht moralisch, er ist neurotisch. Ich nenne daher den Geist der Gegenwart einen neurotischen Geist, und zwar auch mit der Notwendigkeit, alles – auch erotische – erleben und alles neue sehen zu müssen. Ich nenne es NEWROTIC.